So richtig Party war ja nie auf Shlohmos Veröffentlichungen. Aber auf »Laid Out« ist sie endgültig vorbei: Der letzte Drops gelutscht, der letzte Bass durchs Mark gefahren. Jenen Zeitpunkt in der Bahn, wenn man verkrampft versucht nicht einzuschlafen, wenn es flimmert und stört im Gehörgang – den simuliert Shlohmos neuste EP. Shlohmo frönt hier ganz seiner Vorliebe für Filter: jagt Vocal- und Synth-Lines durch, bis sie sich ins Unkenntliche ausdehnen. Wie zugedröhnte Gedanken um sieben Uhr morgens; unter kaltem Himmel. Es ist nicht der quietschfidele Heimweg, auf dem man sich an den ersten Vögelstimmchen ergötzt. »Laid Out« ist dunkel, paralysiert. Die Basslines ziehen sich wie fette Nebelschwaden über die leere, versiffte Tanzfläche. Very british klingt diese Düsterkeit teils. Gerade wenn Shlohmo auf »Out Of Hand« Burial Tribut zollt – in der Art und Weise, wie er das Vocal-Sample einsetzt und auch wie die Drumline vom HipHop in Richtung 2Step stolpert. Shlohmo wirkt selbstbewusster denn je: Sein Sound ist inzwischen unverkennbar. Die Mischung aus Post-Party-Depression und dem Nachhall des Basses und rasselnden Snare-Drums, der einen doch wieder pusht – keiner erzeugt sie so wie der Produzent aus Los Angeles. »Laid Out« ist eine durch und durch logische Weiterentwicklung von Shlohmos Schaffen. Wenn er auf seinem nächsten Album zu diesem Sound den Jeremihs und Weeknds noch eine große Schöpfkelle aus dem Hustensaftkessel reicht, bleiben kaum noch Wünsche offen.
Laid Out EP Red Vinyl Edition