Jonathan Meiburg ist zurück – mit einer Band, die außerhalb der üblichen Kritikerkreise viel zu wenig Beachtung fand und mit einer Platte, die diesen Umstand endlich ändern könnte. »Animal Joy« bringt die Naturverbundenheit des Musikers und Wissenschaftlers Meiburg plakativ auf den Punkt. Und wie es der erste und mit Abstand hitverdächtigste Song der Platte, »Animal Life«, andeutet, verhält sich diese Langspielplatte so wandlungsfähig wie die Natur selbst – immer im Mittelpunkt die unvergleichliche Stimmgewalt von Jonathan Meiburg, die Shearwater seit jeher aus dem Einheitsbrei der Indie-Folk-Bands herausstechen lässt. Auf »Animal Joy« scheinen Shearwater wieder ganz bei sich. Das bereits erwähnte »Animal Life« ist wie eine Blaupause für einen Folk-Rock-Hit der Extraklasse, während »Breaking The Yearlings« dort zwar anknüpft, sich aber zu einem verhältnismäßig polternden Bassgewitter entwickelt. »Immaculate« ist ein Uptempo-Rocker, den man so nicht mehr erwartet hätte. Ganz im Gegensatz zu »Open Your Houses (Basilisk)«, das gleich zehn Gänge zurückschaltet. Der neue Produzent Phil Ek kleidete die Produktion in ein radiotaugliches Gewand. Dem großen Erfolg steht nichts mehr im Wege. Bleibt die Frage, ob man sich oder Meiburg das wünschen soll.
Animal Joy