Elf Antworten auf die Frage, warum Sharon Jones & The Dap-Kings so viel herzlichere, schönere und bessere Musik machen als die meisten Soul-Künstler dieser Tage – nichts mehr als das ist »Give The People What They Want«, das fünfte Album des Aushängeschilds von Daptone Records Keine Ironie, kein Retro. Die Band aus Brooklyn lebt den Geist des Soul. Wenn in »Long Time, Wrong Time« der organische Sound aufsteigt und eine Gitarre über die sanften Takte streichelt wie auf den entspannten Momenten bei Curtis Mayfield, dann trifft die Band genau die passenden Töne zum Einschmeicheln die Herzen der Vinylliebhaber und Analogfetischisten. Die leicht blechernen Bläser und darüber Sharon Jones, mehr braucht es nicht um dieses Bild abzurunden ohne irgendeine verklärte Romantik auf die Zeit von Motown Die Dap-Kings haben sich noch nie niedergekniet, sondern sind ihre eigenen Wege gegangen, die zufällig eine alte Ästhetik streiften. Eigentlich sollte diese Platte im letzten Jahr erscheinen. Doch bei Sängerin Sharon Jones stellten die Ärzte damals Bauchspeicheldrüsenkrebs fest – von der langwierigen Therapie und Operation erholt sie sich bis heute. Doch dieses Album passt heute so perfekt wie im letzten Jahr. »Give The People What They Want« hat keinen einzigen Ausfall, sondern seine durchgehende Atmosphäre, die durchweg nach Milchshake im Dinner zur untergehenden Sonne duftet. Und für einen Moment steht dann die Zeit einfach mal still, während im Hintergrund »Stranger To My Happiness« läuft. Es kann so einfach sein.
Give The People What They Want