Um eines mal klar zustellen: Sa-Ra Creative Partners sind vermutlich die überschätzteste Band der 00er-Jahre. Schon ihr Debüt »Hollywood Recordings« aus 2007 kam a) viel zu spät und b) damals auch schon über längst betretene Pfade aus Pitchmunk-Soul Chicagoer Machart und den lockeren Drumpatterns eines gewissen Mr. Yancey. Dennoch hallen die Lobeshymnen eines Yeezus oder Dr.Dres bis heute durch die Membrane, wenn das Trio erneut in Erscheinung tritt. Sahifq Husayn – hauptberuflich Teil dieses Dreigestirns – hat 2009 mit »En‘ A Free Ka« sein Solodebüt gegeben und damit im Allgemeinen viel Kritiker-Lob, aber wenig Geld verdient. Damals noch mehr der rhythmusbetonten Reise durch seinen vermeidlichen Mutterkontinent Afrika zugetan, ersucht »It’s Better For You« eher den synthetischen Weg ins Weltall zwischen Los Angeles und Minneapolis. Die drei Songs – welche natürlich das bevorstehende Album »The L∞P« teasern sollen – summieren sich vorwiegend aus Sägeblatt-Synths, klebrigen Käse-Keyboards sowie Bässen und Beats für die Beckenbodenmuskulatur. Das erste musikalische Lebenszeichen in fünf Jahren könnte man durchaus geschmackloser angehen. Nun ist es so, dass man mit Einflüssen von Prince, George Clinton oder Herbie Hancock erst mal nichts falsch, aber per se auch nicht alles richtig machen muss. Ein echtes Risiko geht Shafiq jedenfalls nicht ein. Natürlich »groovt« es gewaltig, betagged sich auf der bandcamp-Seite des werten Eglo Records-Labels gar mit »astral travelling«, plätschert letztlich aber so sehr in Harmlosigkeiten und spirituellem Gewäsch umher, dass Shafiqs Husayns Comeback nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht gleich »better« für uns sein muss.
It's Better For You