Review

Shackleton & Six Organs Of Admittance

Jinxed By Being

Drag City • 2024

Shackleton schon wieder. Sein Album »Three EPs« von 2009 ist ein Dubstep-Klassiker. Bitte alle anhören. Doch seitdem hat der Engländer die Lust an der reinen Lehre verloren und seine Musik hat sich auf einem halben Dutzend Alben in alle möglichen experimentellen Richtungen entwickelt, zwischen kosmischer Psychedelia, Minimal Music, zeitgenössischer klassischer Musik und Ambient-Drone. Dazu hat sich Shackleton immer wieder die unterschiedlichsten musikalischen Begleiter:innen eingeladen.

Dass seine Partnerwahl bei »Jinxed By Being« auf Ben Chasny aka Six Organs Of Admittance fällt, erscheint nur vordergründig ungewöhnlich zu sein. Im Grunde haben beide Parteien das gleiche Ziel: Experimentelle Psych-Drone-Musik, nur dass sich der eine von der bassigen Seite annähert und der andere von der folkigen. Wenn die Bässe aus der Tiefe heraufgrummeln, hat Shackleton die Oberhand, und wenn sich eine Gitarre in kosmische Sphären aufmacht, ist Chasny am Zug. Hauptsächlich aber verschmelzen die beiden Schulen zu elegischen Ambient-Suiten mit verhallten Folk-Abstraktionen, östlichen Ornamentierungen, Glockengebimmel und Percussion zu tiefsten Drones. Und wenn Ben Chasny dazu singt, wirkt es, als käme seine Stimme aus dem Nebenzimmer und jemand hat vergessen, die Tür offen zu lassen.