Review

Sekuoia

Trips

Up My Alley • 2014

Platten auf Up My Alley erschließen sich meistens erst auf den zweiten Blick, dann aber richtig. So auch auf »Trips« des 21-jährigen Dänen Sekuoia, die als Digitalrelease bereits vor zwei Jahren erschienen ist, jetzt aber als remasterte Vinylversion im neuen Licht erhellt. Vier behutsam aufgebaute Stücke, die mit wenigen Akkorden loslegen, von dezenter Percussion in Szene gerückt werden und um die sich im Verlauf etliche kleine Bausteine legen, die eine irrsinnige Dynamik entfalten. Filigrane Basslines, undurchdringliche Synthflächen, Bleeps, hallige Cowbells und kurze Vocalschnipsel, die peu a peu geschichtet und am Ende ein äußerst stimmungvolles, emotional aufgeladenes Arrangement ergeben. Der Einsatz künstlichen Vinylrauschens oder leiser Regentropfen erfüllt den ihm angedachten Effekt und sorgt für zusätzliche Melancholie, die aber aufgrund der komplexem Komposition und des steigenden Energiepegels schnell ins Gegenteil verkehrt wird. Jeder Track bleibt so am Ende eine kleine Reise, ein kleiner »Trip« eben. Vorsichtig geht es ab ins Ungewisse, Stimmung aufsaugen, ab ins emotionale Hoch und am Ende wird Stress abgebaut. Klingt aber auch wie ein Drogentrip. So oder so: eine tolle Platte.

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Sekuoia
Trips
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