Die Reise geht weiter. Während der britische Produzent James Welch unter dem Künstlernamen Seams bereits auf seiner Doppel-EP »Tourist/Sleeper« auf elektronischen Pfaden durch die deutsche Hauptstadt und sein Heimatland gepilgert ist, hat es ihn für sein Debütalbum »Quarters« erneut nach Berlin verschlagen. Der Titel spielt dabei auf die vier verschiedenen Orte an, die ihm als musikalische Inspiration gedient haben. Seams fiept, klickt, leutet und stampft auf spielfreudig arrangierte Weise vor sich hin, beginnend mit dem animierenden Opener »Clap One«, welcher von einem durchbrochenen Beat dominiert ist und die im Vergleich zu den Vorgängern etwas gradlinigere und offensivere Klangästhetik der Platte vorzeichnet. Nichtsdestotrotz sind es weiterhin helle Synthflächen und ein entspannt zurückgelehnter Grundton, welche die detailreich ausgefeilten Tracks des Albums wie »Contestants« oder »Hurry Guests« beherrschen und ebenfalls Vergleiche mit Gold Pandas ähnlich gelagertem auditiven Reisebericht »Half Of Where You Live« hervorrufen. Auf »Rilo« geht es wiederum beatlastiger und cluborientierter voran, bis er schließlich auf dem nach dem Kürzel des Flughafens Tegel benannten Abschluss »TXL« mit ruhigem atmosphärischem Aufbau und einer komplexen Beatstruktur zur Landung ansetzt. Es ist eine Rastlosigkeit und Flexibilität, die sich in Seams akustischen Stadteindrücken widerspiegelt, welche zeitgleich ein wenig die Erwartungen an einen stringenteren Albumaufbau enttäuscht, was durch das lose angelegte Grundkonzept aber auch wieder entschuldigt werden kann.
Quarters