Seit Tagen den Kontakt zur Zahnbürste abgebrochen, mit der Jogginghose ins Bett, aufwachen, nicht richtig wach werden und direkt mit der Jogginghose Baden gehen. Das ist der Lifestyle, den einem Seahawks mit ihrem zweiten Album aufdrücken. Zehn Tracks irgendwo zwischen Dub, Halbschlaf-Pop und nicht besonders yachty Yacht-Rock. »Paradise Freaks« trudelt und plätschert, lullt einen ein. Der Bass hallt, die Percussions bleiben im Pantoffelmodus und schlurfen mal hier hin und mal da hin, dazu gibt es die übliche Instrumentierung aus der Schlummerhilfekiste: sanfte Bläser, Glockenspiele und Zwitschern von einer entfernten Meeresküste. »Paradise Freaks« strahlt einem die Sonne auf den Wanzt und klebt einem die Augen zu. Dazu passend wurden die Vocal-Gäste ausgewählt: Tim Burgess, Maria Minerva und Indra Dudis (Peaking Lights) lassen es allesamt baumeln. Körperhaltung – Pustekuchen. Das passt alles super zusammen und wird musikalisch bis zum Ende konsequent durchgezogen, führt aber auch dazu, dass »Paradise Freaks« wenig Reiz hat, wenn die Zähne frisch odol-med-isiert sind. Als Ausgeschlafener klingt einem das alles ein wenig zu trüb und fahrig. Da hat man doch das Bedürfnis, den Musikern mal eine Jeans hinzuknallen und sie via Backpfeife aufzurütteln, hin und wieder doch mal zu einem Punkt zu kommen.
Paradise Freaks