Scubas Triangulation war das elektronische Album 2010. Auf zwölf Titeln exerzierte er die feinen Verschiebungen dessen, was einst als Dubstep begann. Entsprechend hoch ist die Messlatte für die sechs Herren, welche sich an die Interpretation des Werkes machen. Vorsichtshalber startet Scuba selbst und erschafft mit einer Version von Before das perfekte Abschiedslied in glänzenden Schneelandschaften und legt noch einen Abstecher in die alte Schule eines Breakbeats samt Rave-Gefühl drauf. Danach können die Gäste eigentlich nur verlieren. Will Saul und Mike Wonder verflüssigen ihren Dubtechno durch ständige Klangverdunstungen. Falty DL gibt sich cineastisch und übersetzt die schnarrende Basslinie des Originals in einen verhallten House-Groove. Mit einer coolen Piano-Hook startet Joe, bleibt jedoch bei genau dieser Idee stecken. Alles ganz nett, aber ohne den entscheidenden Schritt dessen, was bei Scuba Songwriting heißt. Die Remixer reduzieren die ausgeklügelten Dramaturgien Scubas zu spatanischen Tracks ohne echte Spannungsbögen. Allein Deadbeat und Deadboy stechen heraus. Der Dub-Veteran mutiert das spacig-grunzende Tracers zu einem zurückhaltenden Acid-Techno, welches das Original als Schatten erahnen lässt. Während Deadboy sich der Scuba’schen Kompositionsprache annimmt und einen spannenden Drum & Bass-affinen Freudentanz kredenzt, der sich vor Euphorie nur so überschlägt. Die Aufgabe war halt auch nicht einfach.
Triangulation Interpretations Part 1