Review

Scherbe

Late Nite Safari

Uncanny Valley • 2014

Während er sich auf dem britischen Plattenlabel “Fourth Wave](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3333/fourth-wave-records) als »King Of Kasio« stilisiert, geht Sebastian Stehlik alias Scherbe zeitgleich bei Uncanny Valley in Dresden auf »Late Nite Safari«. Wie eine solche Reise aussehen könnte, hat Labelhead Carl-Johannes Schulze im ulkigen Cover-Artwork festgehalten. Wie sie aber klingt? Wie nicht anders zu erwarten: extrem deep bis verliebt und gespickt mit kunterbunten, kuriosen Sounds. Der an Sampling-Heroen wie J Dilla oder Traumtänzer-House-Ikonen Pépé Bradock geschulte Deep House-Entwurf von Scherbe unterscheiden ihn ebenso wie seine Liebe zu verspulten Synthie-Sounds und klapprige Rhythmen von den vielen anderen Adepten seiner Generation. Diese »Late Nite Safari« gleicht einer Entdeckungstour, in deren Verlauf sich ganz wie auf dem das Cover zierende Foto im Wohlbekannten noch Neues zu offenbaren vermag. Spätestens, wenn »Specimen« mit Flöten, fragmentierten Piano-Lines und Krötenquaken dieses kleine Schmuckstück abschließt, sieht Sachsen endgültig subtropisch aus.