Schon vor drei Jahren schlug SBTRKT mit seinem selbstbetitelten Debüt sanfte Wellen. Es war die Zeit, als man sich noch fragte, ob eine Genrebezeichnung wie »Post-Dubstep« wirklich sinnvoll ist oder nicht. Wie man sich zu der Nomenklatur auch verhalten mag: Die Musik von SBTRKT füllte ziemlich genau die Lücke, die gerade mit dem Rückgang der allgemeinen Dubstep-Euphorie entstanden war. Tiefe Bässe, leicht stotternde Rhythmen, gelegentlich flirrende Synthesizer oder Computergame-Sounds waren die Zutaten für die Songs, die man ebenso gut als R’n’B von heute bezeichnen könnte. »Wonder Where We Land« setzt diese Herangehensweise fort, bestimmte musikalische Stilelemente so aufzugreifen und zu verarbeiten, dass es beim Ergebnis nicht mehr groß auf das Label ankommt. Die Herkunft von SBTRKTs Songs bleibt dabei immer noch erkennbar, weshalb es übertrieben wäre, von etwas vollkommen Neuem zu sprechen – was ja ohnehin schwierig geworden ist –, doch kann man eine gewisse Unabhängigkeit in Jeromes Haltung erkennen. Im Personal der Platte gibt es einerseits Kontinuität – Sampha und Jessie Ware sind erneut als Sänger vertreten –, andererseits haben sich wieder bemerkenswerte Gäste eingefunden. Allen voran Ezra Koenig, im Hauptberuf bei der Band Vampire Weekend tätig, der SBTRKT in »New Dorp, New York«, dem wohl sichersten Hit-Kandidaten der Platte, unterstützt. Als frische Stimme hat die junge britische Soul-Sängerin Denai Moore einen nicht minder beeindruckenden Auftritt, und der Rapper A$AP Ferg verpasst der Sache zum Schluss eine drogenschwer-düstere Wendung. Ein Album, das auf beinahe diskrete Art begeistert.
Wonder Where We Land Deluxe Edition