»We present our first ›Untitled‹ album to mark a moment in time where we as Black People, and of Black Origin are fighting for our lives«, heißt auf der Website von Sault. Ein Klick reicht, um das Album kostenlos herunterzuladen. Gut so, denn die Platte sollte für alle zugänglich sein. »Untitled (Black Is)« passt in diese gefährliche Zeit, in der schwarze Menschen noch immer wegen Rassismus und Polizeigewalt sterben müssen. Doch Veränderung liegt in der Luft. Oder wie es Sault im Opener »Out The Lies« sagen: »The revolution has come!« Wenig ist über die britische Band bekannt. Sängerin Cleo Sol, Rapperin Kid Sister und Produzent Dean Josiah sollen ein Teil sein. Auf die 20 Stücke hat sich das Trio viele weitere Gäste eingeladen. Das sorgt für Vielfalt in einem Sound, der sich nicht auf Hip-Hop, Soul, Pop oder Weltmusik festlegen möchte. Mal legen Sault eindringlichen Sprechgesang über eine Synth-Orgel (»X«), mal flicken sie ein Vocal-Sample in einen Soul-Teppich (»Miracles«). In einem Moment nutzen sie warme Percussions (»Don‘t Shoot Guns Down«), im nächsten zitternde Hi-Hats wie im Trap (»Black«). Dabei pendeln die Produktionen zwischen minimalistisch und aufwendig. »Pray up, stay up«, wiederholen Sault mantraartig auf dem gleichnamigen Abschlussstück. Kampfansagen und Durchhalteparolen singen, rappen und sprechen sie mit einer bewundernswerten Ausdauer. »Untitled (Black Is)« spendet Kraft und klärt auf. So oder so bleibt die Gänsehaut im Laufe der knappen Stunde ein stetiger Begleiter.
Untitled (Black Is)