Review

Saschienne

Unknown

Kompakt • 2012

Der große Erfolg ist schon eine Weile her, der Fame aus »Berlin Calling« verpufft und die »Mango«, die vor knapp vier Jahren geerntet wurde, ist vergammelt. Lange war es still um Sascha Funke, der uns mit seinem letzten Album auf eine bis dahin ungehörte romantische Reise durch die Welt der elektronischen Musik entführte. Romantisch ist auch die Geschichte hinter seinem neuen Projekt, Saschienne, das er mit niemand geringerem als seiner Ehefrau betreibt, der französischen Sängerin und Multiinstrumentalistin Julienne Dessagne. Doch ist Sascha Funke jetzt auf den Spuren von Abba, The White Stripes oder der Plastic Ono Band? Musikalisch mitnichten, doch zumindest wagen die zwei verliebt Verheirateten die intimste aller Bandkonstellationen – und das mit Erfolg. Man zog sich im Sommer auf ein Landhaus in Juliennes Heimat zurück, um aufzunehmen wie Gott in Frankreich, und so ist »Unknown« ein Album geworden, das genauso klingt, als wolle man den ganzen Stress der Großstadt hinter sich lassen. Gelassen, aber nicht zu entspannt, nehmen die acht Tracks auf dem Album ihren Lauf, bei denen sowohl Juliennes monotoner Gesang als auch stellenweise Saschas sexy Gehauche zum Tragen kommt. Mal ruhiger, mal fordernder, aber stets mit diesem mysteriösen Touch, der den Produktionen von Funke anhaftet, fällt das Album sowohl im Hinter- als auch im Vordergrund angenehm auf.