Simpel wie eindringlich und verträumt melancholisch wie unprätentiös auf den Punkt. Dieser Niederbayer versteht sich unmittelbar, und das auf Clubmusik als auch auf den Soundtrack für die nächste Wochenendtour zum See. Weder aufwendige Effekthascherei noch harmonisches Brimborium was ablenken könnte. Hier wird gekonnt die analoge Wärme organischer Instrumente mit neuzeitlichen Beats und Bits unter einen Hut gebracht. Verwunderlich ist da die Tatsache, dass Sam Irl, gerade mal 22-jährig, bereits seit sieben Jahren in die Tasten haut und an den Potis schraubt. Und das mit Resultaten derer sich Labels wie Pulver Records, Bonzzai Recordings oder auch Fresh Minute Music verpflichtet haben. Der vorliegenden EP durfte sich unser heimische Break Beat-Spezialist Dusty von Jazz&Milk Recordings annehmen und auch gleich einen Track mitproduzieren. Dafür hat er mal wieder seiner Vorliebe für südamerikanische Tanzrhythmen gefrönt und den Dreivierteltakt der kapverdischen Batuque Folklore nahtlos in einen Hipshaker der Jetztzeit implantiert. Weiterhin gibt‘s eine Kollaboration mit Smizuler & The Helmets, die irgendwo zwischen Nu-Funk und Ethio-Jazz eure Sohlen zum glühen bringt. Und schliesslich noch einen Cid Rim Remix, der den entspannten Deep House Opener »Safety Hertz« im Delorean durch ein Industriegelände kutschiert. Schade nur, dass die Spritztour dann auch schon vorbei ist. Ein jeder der Teilhabenden versteht sich auf sein Ding so gut, dass man den nächsten Trip gleich vorbuchen möchte.
Slower Bavarian