Review

Sababa 5 / Yurika Hanashima

Kokoro

Batov • 2024

Wie der Name bereits nahelegt, versteht sich Sababa 5 als Quintett. Die israelische Band geht aber nach der Taktik »4 + 1« vor: Für ihren mitreißenden Sound zwischen Psych-Soul und Retro-Disco suchen sich die vier Musiker aus Tel Aviv stets wechselnde Sängerinnen oder Sänger, die ihre groovenden Instrumentals mit Vocals krönen. Nach Shiran Tzfira und Barak Cohen steht nun für das zweite Album »Kokoro« die japanische Sängerin Yurika Hanashima am Mikro, die im Nahen Osten im Zuge ihrer Ausbildung, die sie nach Ägypten, Marokko, in die Türkei und schließlich nach Israel führte, Bauchtanz lieben lernte.

In ganz besonderem Maße exotisch und im besten Sinne kosmopolitisch klingen die acht gemeinsamen Songs, die nordafrikanische und arabische Einflüsse, Soul und Funk mit japanischem Texten, Disco-Grooves und Surf-Gitarren verbinden: die Spielfreude und Melodieführung von Altın Gün gepaart mit der zurückhaltend-japanischen Pop-Sensibilität von Tenniscouts. Von der synth-dominierten ersten Single »Crossroads Of Love« mit zackigem, tanzbarem Beat bis zum locker-leicht dahinfedernden Titelstück weiß diese außergewöhnliche Kollaboration auf ganzer Linie zu überzeugen, so dass man in diesem EM-Sommer mit einer windschiefen Fußball-Metapher sagen könnte: »Tel Aviv oder Tokio – Hauptsache Orient!«