Was auch immer auf dem Cover der neuen Scheibe von S. Moreira zu sehen ist, es hat nichts mit ausgelassenen Freibadgefühlen an Tropentagen zu tun. Irgendwo zwischen ausgelaufenem Aliensekret und der DNA-Doppelhelix von altersschwachen Astronauten, hat sich ein schwarzes Loch aufgetan, das alles einsaugt. Aber Moment mal! Die Leute von Slow Life werden sich doch nicht einfach so ins Weltall vertschüssen, weil kürzlich mit dem Club der Visionäre ihre heimelige Open Air-Location abgebrannt ist? Nein, der Label-eigene House- und Hofmusikant Sergio Moreira bleibt als Kapitän dieses 1-Mann-Flugkörpers ruhig und besinnt sich auf das, was er wirklich gut kann: Die Crowd am Pool zu unterhalten, indem er swingende Breakbeats über Basslines legt, die sich aus der Handstandposition vom Dreimeterbrett runterstürzen und den dreifachen Salto mal eben mit einer Schraube in einer brodelnden Suppe aus Space-Drones und deepen Jazzakkorden beenden. Wobei wir doch wieder im Schwimmbad gelandet wären. Kurze Abkühlung. Die Haltungsnoten von der mit Peacefrog- und Guidance Records-Platten geschmierten Jury abgeholt – und weiter. Schließlich hat Sergio Moreira auf »It All Comes Back To Patterns« ordentlich was vorgelegt. Der ehemalige Schlagzeuger sampelte auf seiner 2016 erschienen Platte »Human Design« Charles Manson, tauchte zwischenzeitlich mit Labelkollege Indi Zone in Ambient-Gefilde ab (»Tales From An Extraordinary Trip«) und haut jetzt sein überhaupt erstes Album raus. Die Breakbeats sind zum Glück geblieben, was faule Deep House-DJs auch in Zukunft davon abhalten wird, Moreiras Platten auf den Teller zu legen. Alle anderen legen sich entspannt zurück und drehen erstmal lauter.
It All Comes Back To Patterns