Auf seiner jüngsten Eingabe für die Londoner House-Pfleger von Lobster Theremin gibt sich der Budapester Produzent Gergely Szilveszter Horváth alias Route 8 besonders versöhnlich. Hatte er in der Vergangenheit mitunter leicht kaputte Effekte in seinen Tonspuren untergebracht, bietet er mit »Come Home« fast klassischen Deep House. Was überhaupt nicht als Kritik zu verstehen ist. Passt es doch einerseits perfekt zur 50. Katalognummer des inzwischen insgesamt weniger rumpeligen Labels, bei dem Route 8 schon viermal in Erscheinung getreten ist – und das ist die Hälfte seiner EPs. Andererseits legt der Titel »Come Home« so etwas wie eine Rückbesinnung auf die Tradition, in der man steht, nahe. Mit dem Nachhausekommen ist es ja immer so eine Sache, weil sich das frühere Zuhause in der Gegenwart nicht zwangsläufig mit der mitgeschleppten eigenen Erinnerung decken muss. Bedenken sind in Horváths Fall aber unnötig. Er weiß sich sehr gut in diesem House zurechtzufinden, Akkorde so über Beats in die passenden Fächer einzuräumen, dass alles am Platz ist, ohne unangenehm aufzufallen. Konservativ? Auf jeden Fall kann man sich an Horváths Ordnungssinn bestens erfreuen, auf der Tanzfläche oder, äh, daheim.
● »Come Home« von Route 8 findest du bei uns im Webshop: Vinyl 12".
Come Home