»Interior«: Innenleben, Seele, Herz, Gefühl, Empfindung. Das neue Album von Rosa Anschütz klingt wie eine Ode an die Vergänglichkeit. Oder doch Verletzlichkeit? Vielleicht eine Mischung aus beidem. Die Zeit, die uns Menschen zeigt, wie endlich wir sind. Und das zeigt sich in vielem: in den Geistern der Vergangenheit, im Schmerz der Gegenwart oder irgendwo dazwischen. Wie ein spirituelles Mantra driftet man in »Interior« durch sieben Tracks und weiß nicht, wo einer anfängt und ein anderer aufhört. Das dritte Soloalbum der Berliner Künstlerin, sehnt sich dabei zwischen Momenten nach der Zeit, die gleich wieder vorbei ist. »In Zu Festen Händen Wird Man Nicht Wärme Finden« singt Anschütz und flüstert dabei Aphorismen in das gehauchte Soundbecken, dass sich durch ihre Stimme füllt. »Interior« spielt mit der Ambivalenz und schafft so einen Raum, in dem wir alle irgendwie Platz finden: mit unseren eigenen Geschichten, dem eigenen Flüstern und dem Schmerz. Das Gestern schiebt uns ins Heute und lässt uns vom Morgen träumen. Ein Album für die stillen Sekunden, die sich zwischen den Minuten bündeln.
Interior