Review

Ronnie Aprils Positive Energy

Volume 1

Jazz Room • 1982

Ronnie April ist ein wilder Hund. Auf seiner Wiki-Seite stehen so viele große Namen, mit denen er mal gespielt oder Kaffee getrunken hat, dass man sich wundern kann. Auch weil Ron Aprea, wie Ronnie April eigentlich heißt, nicht zu den ganz großen Namen gehört. Zumindest nicht generationenübergreifend. In den Siebzigern, wo sein lasziver, räkelnder, man muss schon sagen: leicht wuschiger Fusion-Jazz herkommt, war das anders. Ron Aprea war groß im Geschäft. Auch wenn sein Versuch, solo etwas zu reißen, eher halbwegs erfolgreich war.

»Ronnie April’s Positive Energy Volume 1« sollte Happy Music auf Teppichboden werden, eine blecherne Dauerwelle vor Boho-Chic-Tapeten. Das verkaufte sich nicht – die Leute wollten in den Siebzigern keine Musik hören, die so klang, wie ihr Leben aussah. Aber, alte Börsenweisheit: Verluste macht man erst, wenn man sie realisiert. Also: HODL! Und so taucht die Platte nach ein paar Jahrzehnten wieder auf, und zwar ganz und gar: Und sie schickt vom letzten lebenden James-Last-Fan bis zur Hörbar-Bekanntschaft alles und jeden unter die Discokugel. Einziger Wermutstropfen: Es bleibt bei »Volume 1« – es sei denn, jemand gräbt beim Garagenputz überraschend etwas aus.