Es ist genau das, was einem mit dem ersten Ton vor Augen steht. Die »Unpaved EP«, eine Kollaboration zwischen Robot Koch und Regisseur Lukas Feigelfeld, lässt Unruhe aufkommen, dunkle Gassen, in denen sich das Neonlicht in den Pfützen spiegelt und in der Masse die meisten Leute doch für sich alleine sind. Im Trailer zum Kurzfilm schickt Lukas Feigelfeld einen Pan durch diese Welt – einsam, obdachlos, aber frei. Die Musik zu dieser Geschichte hat Robot Koch geschraubt. »Wenn ich Musik schreibe, dann ist das immer sehr visuell.« Ein Happen, den der Pressetext fallenlässt. Und der umso klarer wird, je länger die »Unpaved EP« durchläuft. Der Titeltrack beginnt mit Ambient, lässt einzelne Formen sich verschieben und Muster bilden im Sound. Ein Stück komplett zerbrechlich und fragil. In »Poder Del Perro« schnürt Koch als Producer diese Atmosphäre enger ein, bringt sie noch genauer zum Ausdruck, während dieses Mal sogar ein Beat reinkommt. Die Fingerübung »Sugar Owl« dazwischen ist dann vielleicht noch greifbarer für Leute, die unbedingt ein handfestes Rhythmusgebilde brauchen. Robot Koch hat dabei keinen Monolith gebaut, kein Monstrum an Sound, sondern lässt den einzelnen Elementen viel Raum, fordert nicht, sondern schafft einfach nur. Es ist eine teilnehmende Beobachtung, eine Geschichte, eine trügerische Ruhe, die Feigelfeld und Koch mit diesem Projekt erzählen, doch sie drängen sich dabei selbst nie in den Vordergrund. Die Bilder sind dafür alleine stark genug. Und mit ihnen eben diese fünf Tracks.
Unpaved