Der australische Klangkünstler Robin Fox kehrt mit einem neuen Album zum Label Editions Mego zurück. Diesmal mit Musik, die er ursprünglich für das Tanzstück »A Small Prometheus« der Choreographin Stephanie Lake geschrieben hat. Wie »Ballettmusik« hört sich das Ergebnis aber nicht unbedingt an. Robin Fox lässt seine filigranen, molekularen elektronischen Strukturen gerne insektengleich im Unterholz knacken, zirpen, rascheln und pluckern – oder er bündelt sie zu mikroskopischen Drones, deren granulares Flirren unterschwellig bedrohlich anwächst, ohne vordergründig auf das bewährte Brummen zu setzen. Fox hat seine Mittel so fein ausdifferenziert artikuliert, dass die Stücke weit mehr sind als bloße Begleitmusik für Tanztheater. Auch Rhythmus ist mitunter vorhanden, wobei dieser überwiegend in stoisch repetitiven Figuren besteht, die gelegentlich an eine akademisch-dezente Version von Industrial-Rumpeln erinnern können. Nach allzu gescheiten Technik-Spielereien klingt hier gleichwohl nichts, die Musik bleibt auf diskrete Weise spannungsgeladen. Allerdings wüsste man dann doch gern, was für Bewegungen die Tänzer dazu im Einzelnen vollführen.
A Small Prometheus