Die Idee, Schallplatten im Club auf 33 statt auf 45 abzuspielen, gibt es nicht erst seit dem Slow House. Schon Mitte der 1980er Jahre entstand in Belgien auf gleichem Wege der New Beat, eine Mischung aus EBM und Acid House. Das war zugleich einer der unmittelbaren Vorläufer der großen Techno-Welle in Europa zu Beginn der Neunziger.
Rembert De Smet alias Ro Maron war damals einer der vielen belgischen Produzenten, die im Fließbandtempo neues Material produzierten. Dabei wurden die Möglichkeiten, eine 303 zum Blubbern zu bringen, in immer neuem Gewand aufs Wirkungsvollste erprobt. Ro Maron wählte alberne Pseudonyme wie Miss Nude, Zsa Zsa La Boum, SM oder Kaos 007. Und auch die Titel der Tracks – »Acid Drill«, »Taste My Acid Fruit« oder »Welcome to My Acid House« – haben etwas von Selbstparodie. Sie lassen in ihrer Musik aber auch eine unbefangene Leichtigkeit erkennen, die in krassem Gegensatz zu dem martialisch stampfenden Beat der Drumcomputer zu stehen scheint.
Einige der Tracks kann man als verschollene Rohdiamanten wieder entdecken. Das beste Material ist dabei auf der Vinyl-Ausgabe dieser Werkschau versammelt. Die weit umfangreichere CD-Version enthält hingegen auch einige weniger überzeugende Beiträge. Doch selbst die sind aus historischer Perspektive nicht uninteressant und zum Teil richtig lustig.
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Collected #1