Cumbia hat als Musikrichtung und auch als Paartanz nicht nur, aber vor allem in Kolumbien eine sehr lange Tradition: Die Mischung aus afrikanischen Rhythmen und spanisch beeinflussten Melodien geht schließlich bis in die Kolonialzeit zurück. Nachdem sich die Cumbia als Volksmusik im gesamten lateinamerikanischen Raum verbreitet hatte, wurde sie ab den 1990er Jahren durch Techno, Hip-Hop oder Synthie-Pop wieder in Mode gebracht und in ein neues musikalisches Zeitalter transportiert. So unterzogen beispielsweise Meridian Brothers oder Toy Selectah den Stil einer Frischzellenkur, ganz ohne Retro-Anleihen.
Genau diesen Revival-Aspekt holen Ritmos Tropicosmos seit ihrer Gründung 2019 nach: Nach einigen Singles spielt die siebenköpfige Band aus Oakland auf ihrem Debütalbum »La Vida Es Pa’vivir« eine Vintage-Psychedelic-Cumbia wie aus den 70ern und erfindet damit eine musikalische Vergangenheit, die es so wohl nie gegeben hat. Das Guiro ratscht den charakteristischen Rhythmus über diverse Trommeln, flirrende Analogsynths, betörender Frauengesang oder Surfgitarren geben abwechselnd den Ton an. So finden Ritmos Tropicosmos mit diesen acht Songs zielsicher den Sweet Spot zwischen tanzbar und trippig, zwischen gestern und heute und könnten damit eine neue, diesmal vielleicht globale Wiederentdeckung der Cumbia einläuten.
La Vida Es Pa'vivir
