Review

Rim And Kasa

Too Tough / I’m Not Going To Let You Go

BBE Records • 2015

Die Geschichte von Rim Kwaku Obeng aus Ghana liest sich ein bisschen wie ein Musik-Krimi. Der Percussionist der berühmten Uhuru Dance Band flog in den frühen 1970er Jahren mit seinem Bandkollegen Duke Oketa nach Los Angeles, wo er mit Quincy Jones zusammenarbeiten sollte. Duke Oketa überredete ihn aber, mit ihm nach London zu gehen, um Aufnahmen mit Traffic und Joan Armatrading zu machen. In London ließ Oketa ihn dann anscheinend ohne Geld und Papiere einfach sitzen, was Rim Kwaku Obeng für ein halbes Jahr unfreiwillig zum Obdachlosen machte. Als er schließlich in die USA zurückgekehrt war, konnte er dort sein erstes Disco-Funk-Album »Rim Arrives« aufnehmen, das 1977 in kleiner Auflage erschien. Und 1982 folgte dann die EP »Too Tough«, auf der er die drei hochenergetischen, komplex strukturierten und erfreulich überdrehten Afro-Disco-Monster »Shine The Ladies«, »Love Me For Real« und »I’m A Songwriter« versammelte. Hier finden sich diese weitgehend staubfrei gealterten akustischen Aufputschmittel jetzt in Gesellschaft der etwas gemächlicheren Maxi »I’m Not Going To Let You Go/Peace of Mind«. Auch nach der wüstesten Disco-Party muss man schließlich auch mal wieder runterkommen. Ein ziemlich einzigartiges Reissue – mit oder ohne Krimi-Anekdote!