Review

Rick Wilhite presents

Vibes New & Rare Music

Rush Hour • 2010

Ricky Wilhite’s ehemaliger Plattenladen »Vibes: New & Rare Music« war jahrelang eine der besten Adressen in Detroit und Anlaufstelle für die crème de la crème der DJ- und Produzentenzunft der Motor City. Kenny Dixon Jr. kam häufiger, Theo Parrish sowieso. Und weil man sich in Detroit gerne austauscht, bedankten sich jene genannten Schwergewichte bei Rick mit den neuesten unveröffentlichten Tracks und hofften auf dessen Spürnase und positives Feedback. Im Laufe der Zeit stapelte sich das Material, nach Schließung des Ladens blieb dem Godson wieder etwas mehr Zeit und damit auch die zündende Idee, das Zeug auf einer Compilation unter die Leute zu bringen. Gesagt, getan. Fazit? Jeder Track ein Manifest. Theo Parrish beginnt gleich zu Beginn mit ordentlich Tempo und Trommelwirbel und schickt die Percussion im Stringnebel auf Reisen. Glenn Underground sorgt für den missing link nach Chicago. Kyle Hall wiederum pfeift aufs Equalizing und geht mit dem Disco-Sample in die Vollen. Namedropping par excellence, aber schon mal von Ricardo Miranda, Vincent Halliburton oder Derwyn Hall gehört? Wer glaubt, Detroit sei in dreißig Jahren nicht mehr state of the art: Rick tritt den Gegenbeweis an.