Seitdem »Port of Miami« knapp am Platin vorbeischrammte, kann Rick »Raaaws« Ross sein ausuferndes Sitzfleisch auf edles Leder betten. Mit Präsident a.D. Carter chillt er im Maybach (»Maybach Music«) und dreht – dressed all black – den Sub bis zum Anschlag auf. Schampus fließt in Strömen. Ziel? Die »perfect hoe« (»Money Make Me Come« mit EbonyLove)! Persönlichkeitprofil gefällig? Genug Köpfchen, um die Geschäfte von Mister Miami zu leiten, durchschlagende Argumente (»ass like Trina«)und Clubtauglichkeit, eh klar. Hatte ich Freeway unlängst vorgeworfen noch auf musikalischer Identitätssuche zu sein, macht sein massiger Bruder im Geiste einen weitaus gefestigteren Eindruck. »Trilla« gibt gehörig auf die Fresse – z. B. »Reppin’ My City« –, kann aber auch so handzahm und müffelnd daherkommen wie Meerschweinchen im Seniorenheim – »Here I am« mit Nelly (!) & Avery Storm. Ok, düster-sphärische Synthesizerflächen, Stakkato-Snare-Stippvisiten, Bass Music und vereinzelte Soul Clap-Schmachtfetzen müssen sich bei der reiferen Klientel wohl eher hinter Florian Silbereisen und Uffdada einreihen. Naja, ist ja auch nicht Rickys Zielgruppe. Also: geschenkt. Textlich gewinnt der selbsternannte Baaaws wiedermal keinen Poetry Slam. Erwartet aber eh keiner. »Just another day in the life of a god damn boss!«
Trilla