Das Schweizer Duo Luc Bersier und Lou Savery liebt sich, liebt ihre Musik und liebt uns. So muss es sein. Denn seit nunmehr sechs Jahren lassen Reymour uns an ihrem minimalistischen Chanson-Wave teilhaben, der klingt, als hätten sie sich in belgischen Kellern ein paar Stapel vergessener Cold Wave-Kassetten geschnappt, um auf dem Rückweg den Sonnenaufgang über Paris mitzunehmen. Hoffen wir, dass es so bleibt, denn die Angst ist immer ein bisschen dabei, wenn es um Pärchenprojekte geht.
Auch auf »NoLand«, ihrem zweiten Album für Knekelhuis, gelingt es den beiden, die drei Buchstaben Pop immer wieder so neu zu arrangieren, dass das Konzept Melodie einen weiteren Sommer überdauern kann, mal düster-kauzig, mal aufregend-verführerisch, um dann im Finale klebrig-süße Klänge zu offenbaren, die man in einer besseren Welt (habt ihr die Hoffnung auch schon aufgegeben?) im Radio hören würde. Etwas mehr Gitarre als zuvor ist zu hören, ab und zu mischen sich englische Texte darunter, aber das Mission Statement der beiden bleibt unverändert:Songs, die so vor Coolness triefen, dass man in der Schulcafeteria dafür töten würde, wenn sie einen auch nur einmal anschauen würden.Und wenn doch, dann gehört der heutige Tagebucheintrag ihnen.
Noland