Review

Red Axes

Red Axes

Dark Entries • 2020

Schon vor drei Jahren galten Red Axes als Stars des Undergrounds, gar stilprägend war ihr Mix aus psychedelischen Organic-Sounds und klassischer Club-Musik. Nur vermeintlich wurde es nach dem Album »The Beach Goths« leiser um die beiden Tel Aviver Jungs Niv Arzi und Dori Sadovnik. Das eigene Label Garzen wird immer noch betrieben und ist spezialisiert auf Musik aus ihrer israelischen Heimat (nicht ausschließlich, aber vorwiegend). Davon ab versuchte man als Musiker neue Wege einzuschlagen. Das führte (man könnte jetzt streiten, ob zu Unrecht) zu verhalteneren Reaktionen. Die beiden EPs auf K7! nahmen einen erst nach Afrika, dann mit nach Vietnam und traten in Korrespondenz mit der dortigen Musik, die beiden Platten auf Phantasy Sound waren gelungene Experimente. Irgendwo zwischen der Elfenbeinküste und San Franciscos Dark Entries hat man sich anscheinend nun wieder gefunden und beruft sich auf sich selbst als wichtigster Einfluss. So heißt das dritte Album nun wie die Band: Red Axes. Für Niv und Dori ist es dementsprechend auch das erste »richtige« Album, habe man hier doch erstmalig einen ganzheitlichen Anspruch an das Werk gehabt. Das ist gelinde gesagt fragwürdig und die Behauptung der LP selbst abträglich, denn Red Axes’ unique selling point ist ihre Wandlungsfähigkeit und Kreativität. Dies merkt man hier vor allen Dingen auf der zweiten Seite, die mit Italo-Charme, EBM-Anleihen und einer abgedrehten Poppigkeit sehr viel Spaß macht. Die A-Seite hingegen ist ein wenig zu cool ausgefallen und versucht sich am aktuellen 90er-Sound-Diktum abzuarbeiten.

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Red Axes
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