Review Rock

R. Stevie Moore & Jason Falkner

Make It Be

Bar None Records • 2017

Tape des Jahres 2024

Was passiert, wenn man einen Begründer der Lo-Fi-Ästhetik und DIY-Veteran wie R. Stevie Moore zusammen mit einem amtlichen Power-Pop-Produzenten vom Schlage eines Jason Falkner in ein Studio steckt? Auf Englisch spricht man da wohl von einem match made in heaven, denn das Traumpaar versteht es, den Pophit-Charakter vieler R. Stevie Moore-Stücke durch eine entsprechende Produktion besser zum Vorschein zu bringen. Neben »Horror Show« aus der Feder von Jason Falkner, der bereits für Größen wie Paul McCartney, Air und Travis die Studiotechnik bediente, und fünf gemeinsam geschriebenen Songs rekrutiert sich der Rest aus Moores unglaublichem Repertoire von über 400 Veröffentlichungen (!!) in fünf Dekaden. Zwar ließen sich in diesem Mammut-Lebenswerk jede Menge interessantere Songs finden, die man gern mal in einer richtigen Studioversion hören würde. Aber allein aufgrund der vielen Best Ofs und Reissues aus R. Stevie Moores Backkatalog, ist es mehr als in Ordnung, dass die beiden experimentellere Gitarren-Interludes und Spoken-Word-Stücke zwischen die eingängigen Rocker wie »I H8 Ppl« einstreuen. Die transparentere Produktion und die besser eingesungenen Vocals beweisen, dass DIY nicht gleich Lo-Fi bedeuten muss und R. Stevies frühere Beschränkungen keine bewusste Entscheidung, sondern einfach den limitierten Mitteln seines Keller-Studios geschuldet war.

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