Das Debüt von Psyché hört sich an wie der Wind: Stets flüchtig in seinen Melodien und verträumt in seinen Themen. Kein Wunder, tummeln sich die drei Bandmitglieder Marcello Giannini, Andrea De Fazio und Paolo Petrella seit fast zwei Jahrzehnten in verschiedenen Projekten in der Musikszene Neapels herum. Bedeutet: Die Wege kreuzten sich, man kennt sich. Was sich hören lässt. Und nun Psyché, psychedelische Weltmusik, jedoch ohne die Klischees, die bei beiden Komponenten mitschwingen. Selbst wenn ein Track wie »Manea« mal etwas direkter nach vorne geht, bleibt all dies doch stets vom Geist des Jazz unterwandert. Die Gitarre darf ein Solo einstreuen, während die Drums sich in einem schnelleren Takt einpendeln.
In »Hekate« umgarnen die Instrumente ihr Publikum wieder mehr, aber alles seltsam auf Distanz, nicht greifbar und trotzdem harmonisch einnehmend. Was das Schönste an diesem Album ist: Es lässt sich einfach zu jeder Zeit hören. Mitten in der Nacht? Passt perfekt, um mit den Tönen davon zu schweben. Montagfrüh? Beste Leichtigkeit, um in den Tag zu starten. Ein Album, so unverkopft, so einfach auf den Punkt und doch nie ganz fassbar. Große Kunst muss eben manchmal nicht mehr tun, als uns verwirrt zurückzulassen. Bei »Psyché« kommt noch das Glücksgefühl dazu. Und das ist etwas, das nach diesem Album definitiv bleibt.
Psyche