Die 1969 in München gegründete Band Popol Vuh war im darauffolgenden Jahrzehnt überaus produktiv und stellte 1978 bereits ihr elftes Album vor. »Nosferatu: Phantom der Nacht« erschien als Originalfilmsoundtrack auf dem französischen Label Egg. Regisseur Werner Herzog hatte schon 1972 bei seinem Film »Aguirre, der Zorn Gottes« mit Popol Vuh zusammengearbeitet, weitere Soundtracks folgten. Herzogs Horrorfilm auf Basis des Dracula-Stoffes ist eine Hommage an Friedrich Wilhelm Murnaus »Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens«, doch seine Version nimmt eine etwas andere Wendung. Als Filmmusik wurden auch klassische Werke wie z.B. Passagen aus Richard Wagners Oper »Das Rheingold« benutzt, die auf der LP zum Film jedoch nicht veröffentlicht wurden. Die von Florian Fricke geschaffene Filmmusik Popol Vuhs ist luftig und lyrisch. Er gehörte 1969 zu den ersten Musikern, die einen Moog III-Sythesizer benutzten, doch diese Filmmusik erinnert an reduzierte minimal piano sounds á la Philip Glass. Ebenso deuten sich die für die Band typischen Ethnoanflüge durch östliche Instrumente wie Sitar (Alois Gromer) und Tamboura (Ted de Jong) an, auf musikalische Phrasen des klassischen Horrorfilmsoundrepertoires wird verzichtet. Die Wiederveröffentlichung auf Waxwork enthält neben vier Stücken vom 1978er Album »Brüder des Schattens – Söhne des Lichts« auch ein neugeschaffenes Artwork der US-amerikanischen Illustratorin Jessica Seamans aus Milwaukee.
Nosferatu