Review

PINS

Wild Nights

Bella Union • 2015

Als All-Girl-Band hat frau es wahrlich nicht leicht, zumal wenn frau wie PINS-Mastermind Faith Holgate und ihre Mitstreiterinnen Sophie Galpin, Anna Donigan und Lois McDonald wie eine repetitiv-dronige Version von Sleater-Kinney meets Dum Dum Girls klingt. Deshalb zogen sich die Damen für den Nachfolger ihres Debüts »Girls Like Us« auch einfach in die Wüste zurück; genauer ins trockene, US-amerikanischen Joshua Tree zusammen mit Produzent Dave Catching. Der hat schließlich schon von Anfang an mit Queens Of The Stone Age zusammengewirkt und glaubt man allein dem Namen, müsste er eigentlich wissen, wie man mit Damen umzugehen hat. Tatsächlich wirkt das Quartett aus Manchester auf »Wild Nights« konzentrierter und selbstbewusster, mehr auf den Punkt: größere Melodien, stringenteres Songwriting, effektivere Arrangements. Lupenreiner Westcoast-Pop samt Surf-Gitarren und Harmonie-Gesängen (wie etwa bei »If Only«) wechseln sich mit bereits bekannt verdrogten Velvet-Underground-Anleihen ab. Trotz aller Abwechslung glaubt man aber herauszuhören, dass die Nächte in der Agaven-bestandenen Einöde dann doch nicht so wild gewesen sein können. Das lässt zumindest hoffen, dass sich PINS spätestens auf dem nächsten Album trauen, die Zügel vollkommen schleifen zu lassen.

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Wild Nights
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