»Das Album von Pilskills« scheint direkt aus dem Jahr 1996 zu uns zu kommen, dabei erschien es ursprünglich erst 2006. Nun also der Re-Release auf Vinyl, pünktlich zum 15-jährigen Bestehen, und mal ehrlich, ein Albumcover auf dem die Band im Plattenschrank sitzen, muss man ja einfach auch auf Vinyl haben. Die Rapper Bagman & Dehfone und DJ Ossi Oskar sind, so hört man, regelrechte Lokalmatadore in »Chefhain«, wie sie das mittlerweile von fortschreitender Gentrifizierung bedrohte Friedrichshain selbst liebevoll nennen. Pilskills – mittlerweile zusammen mit Suff Daddy auch als Pils Daddy unterwegs – machen gute-Laune-Hip Hop und sind so relaxt und understatig wie schon der Albumtitel. Der Tobi und das Bo, Fettes Brot, Eins Zwo und die Beginner lassen grüßen. Endlich bekommt man mal wieder alte Soul-Samples zu hören, abwechslungsreiche Oldschool-Beats und funky Bässe. Dass das Ganze auch noch ausgesprochen locker-flockig und auch auf Albumlänge abwechslungsreich rüberkommt, hat vielleicht auch damit zu tun, dass neben den Jungs von Pilskills auch DJ Hooker, DJ Ghe, Dejoe, die TrueBeatzCrew und die BHC Crew jeweils mit einem Track an der Produktion beteiligt waren. So entspannt wie die Produktion sind übrigens auch die Texte – Alltagserlebnisse und Kiezbeschreibungen, Begegnungen mit Frauen oder mehr oder weniger bedeutende Fragen. Manchmal muss man ob der stellenweise holprigen Delivery ein Auge zudrücken, und auch Frauen sind vielleicht einmal zu viel nur primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale. Aber das fällt nicht weiter ins Gewicht, diese Jungs sind sympathisch, liefern die perfekte Musik für einen sonnigen Tag, an dem man nichts weiter vor hat, und machen v.a. vergessen, dass Aggro Berlin jemals passiert ist.
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Kolumne
Das Album von Pilskills
