Pigeon John, das sei kein Hip Hop: zu viel Gesang, zu viel Instrumente, zu wenig Rap. So oder so ähnlich sind oftmals die Reaktionen, erkundigte man sich innerhalb der HipHop-Gemeinde nach dem jungen Mann aus Los Angeles. Hört man sich seine 11 Track starke neue Platte an, entdeckt man gleich das besondere an seinem Sound, der ihm inzwischen eine große genreübergreifende Fangemeinde beschert. Schon der erste Song The Bomb, der auch die erste Singleauskopplung ist, zwingt dazu den Lautstärkeregler aufzudrehen und die Nachbarschaft zu beschallen. Kein Wunder also, dass auch Deutschlands Radiosender den guten Herrn bereits für sich entdeckt haben. Auch der Rest des Albums ist überwiegend überzeugend. Man höre: Davey Rockit, Ben Vereen und So Gangster. Ein besonderer Anspieltipp ist auch das wunderbare Dude It’s On, welches sich perfekt zum abschalten und relaxen eignet, gleichzeitig aber Lust zum Tanzen macht. Der Sound von Pigeon John manifestiert sich stets irgendwo zwischen entspanntem Hip Hop, dreckigem Funk und ehrlichem Soul, eine genaue Kategorisierung scheint genauso wenig möglich wie notwendig. So hat Pigeon John hier mehr als ein gefälliges Album abgeliefert. Ob ihm damit der ganz große Durchbruch gelingen wird, bleibt abzuwarten. Bis hier Klarheit herrscht, wird das Album noch eine Weile in meinem Player rotieren, egal ob das nun Hip Hop ist oder nicht.
Dragon Slayer