Zwei Altmeister an den Maschinen, da schnurren sie (die Maschinen) wie afro-polynesische Babykatzen. Tribal-Ambient-Soundguru Michel Banabila und der Mann mit dem mechanischen Orchester, Pierre Bastian, zusammen auf einer Platte, das alleine ist hat ja schon was. Und »Baba Soirée« ist alles andere als ein Gimmick-Album, ist nicht einfach nur die von einem Booker initiierte Ehrenrunde. Die beiden Rotterdam-Residents haben sich hierfür richtig zusammengesetzt, komponiert und hörbar harmoniert. Es ist auch ein fast schon logisches Zusammenspiel. Zum einen teilen beide Musiker seit jeher eine Faszination für strange sounds from beyond, für traditionelle Instrumente aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen. Zum anderen ergänzt sich ihre Herangehensweise perfekt: Die repetitive Urwerk-Musik Bastians und die vollverfriemelte Tröpfelung Banabilas fügen sich auf »Baba Soirée« zu einer lebendigen Struktur. An jedem Zipfel dieses Sounds bewegt sich etwas, Metallkugeln rollen in die endlose Nonsense-Maschine, Larven schlüpfen, Schrotthändler fliegen auf Libellenflügeln durch die Luft. Im Zusammenspiel aus Mechanischem und Amorphem entsteht die ganze Faszination, ständig wächst etwas aus dem Vorprogrammierten heraus, Cornet und Gimbri (o.ä) verleihen den kleinteiligen Stücken zusätzliche Weite. »Baba Soirée« ist durch und durch das Werk zweier Klangkünstler, die, glücklicherweise, niemandem mehr etwas beweisen müssen.
Baba Soirée