Review

Phi-Psonics

Octava Transparent

Gondwana • 2023

Die vierköpfige Jazz-Band Phi-Psonics folgt auf ihrem zweiten Album dem Trend der Zeit: Dinge müssen nicht mehr einfach nur sein, sollen gleich etwas verändern. Mindestens in uns. »Dieses Album handelt von der Veränderung und der Evolution zu einer höheren Version unseres Selbst«, sagt Bassist Seth Ford-Young. Und der Kopf der Band hat da einen Punkt. Denn »Octava« setzt beim typischen Sound der Gruppe aus Los Angeles an und macht aus dem sowieso schon introvertierten Ansatz gleich eine Meditation. Alle acht Stücke halten sich komplett zurück, brauchen ein sehr bewusstes Hören. »Where We’ve Been« schöpft entsprechend des Ansatzes der Platte nicht aus Nostalgie, aber die Töne kommen trotzdem aus einer nicht zu definierenden Vergangenheit, einer nicht greifbaren Welt, in die wir für etwas mehr als vier Minuten hineinhören. Hebt »Octava« deswegen alle auf eine höhere Bewusstseinsstufe? Wahrscheinlich nicht. Oder doch. Aber selbst bei dem formulierten Anspruch ist dies tatsächlich egal. Der Weg ist ja schließlich das Ziel und so. Zumindest verändert sich während des Hörens dieses Albums im eigenen Inneren was. Ford-Young sagt dazu: »Wir bewegen uns, kämpfen und arbeiten uns durch die verschiedenen Stufen oder Töne und erreichen die Oktave als eine neue Version von uns selbst, die immer noch dieselbe Person ist, aber auf einer höheren Frequenz schwingt.« Und was kann man von einem Album mehr verlangen?