Die Verfilmungen der Kriminalromane des britischen Autors Edgar Wallace sind Kult. Allen voran die 38 Streifen, die die Berliner Produktionsfirma Rialto Film zwischen 1959 und 1972 in die Kinos brachte. Die Filme hüllten deutsche Fernsehstudios in den Nebel Londons – und ließen Joachim Fuchsberger, Heinz Drache oder Klausjürgen Wussow Bösewichte wie den Hexer, den grünen Bogenschützen, den Mönch mit der Peitsche oder den Buckligen von Soho los. Skurrile Maskeraden und bizarre Mordmethoden spielten dabei immer eine große Rolle – ebenso wie die Filmmusik. Die Titelmelodien des Vorspanns führten direkt in die unheimlichen Abgründe eines imaginären Englands. Herausragend dabei: die Stücke von Peter Thomas.
Der Komponist hat 18 Filme der Reihe vertont. Dabei setzte er auf ungewöhnliche Arrangements und neue Aufnahmetechniken. Es geht reichlich beschwingt zu. Immer wieder mischen sich Wortfetzen, Gesang, Field Recordings und panisches bis lustvolles Geschrei in den stimmungsvollen, tanzbaren Big-Band-Sound, bis es endgültig in die Disco geht. Gerne uptempo, manchmal auch elegisch, mal mit Saxofonsolo, harter Percussion, direkt an die Synapsen andockender Rumgeorgel – und hier und da sogar vor Spannung knisternd oder auch mal ganz nah am Kitsch. Natürlich können die 23 auf dieser Anthologie versammelten Tracks nicht überall ironiefrei laufen. Aber wenn sie laufen, dann knallt’s.
OST Edgar Wallace