Um alle Schlaflosen gleich vorweg zu warnen: Der Albumtitel lügt. Wenn Persher »Gute Nacht« sagen, schläft niemand mehr. Persher, das sind Blawan und Pariah: kennst du vielleicht. Aber dann doch nicht so. Denn »Sleep Well« fühlt sich eher so an, als wären die beiden Produzenten und DJs zu Orks mutiert, die nun selbstbewusst Grindcore für Fortgeschrittene machen und dabei irgendwie-eh-alles zerschmettern, was man als Genre kennt. Soundexorzismus und körperliche Entleerung. »Sleep Well« kriecht über einen hinweg wie Maden im Dschungelcamp und zersetzt in einem die letzten Reste von Träumen. Das klingt schrecklich, ist es aber nicht. Wie der Alptraum, den man immer haben wollte, weil der Fall so hoch ist und man kurz fliegen kann. Während Blawan und Paria einen in den Schlaf schreien, eskalieren die acht Tracks zu etwas, zu dem man sich nur noch zuckend bewegen kann. Von »Crumpled Man« über »Medieval Soup« bis »Celtic Froth« ist alles dabei, und was will man mehr? Nach dem Hören: Vielleicht etwas schlafen, um die Seele zu beruhigen.
Sleep Well