Die »Watch The Ants EP« ist typisch für Paul White. Seit seiner ersten Veröffentlichung ist ein eigener, mystisch-psychedelischer Sound zu erkennen, mit dem er auch dieser EP seinen Stempel aufdrückt. Weiterhin gehören auch fernöstliche Klänge zum Standard-Reportoire. »Watch The Ants« ist also nicht anders, klingt aber reifer und manifestiert Whites Individualität ein Stück weiter. Das zu großen Teilen improvisierte »Seagull Conscience«, auf dem Paul White seine Gitarre in die Hand nahm, kreiert genau die Atmosphäre, die der Titel suggeriert, klingt frei und verspielt. Viele der teils exotischen Instrumente hat er selbst eingespielt, sogar sein Gesang ist vereinzelt zu hören. Auf »Watch The Ants« klingen trotz der großen Menge an Klangeindrücken die wenigsten Passagen ungeordnet. Selbst die Abkehr vom Viervierteltakt auf »Minus« klingt so ungezwungen, dass man es kaum mitbekommt. Die Gastbeiträge auf »Watch The Ants« spielen ein wichtige Rolle. Sei es Danny Brown, der dunkle Bilder seiner Heimatstadt malt oder Ex-Roll Deep-Mitglied Trim, der Warnschüsse in Richtung USA abfeuert. Ob der sympathische Homeboy Sandman oder der angepisste Sean Price, beide lassen sich über die Schattenseiten des Künstlerdaseins aus. Trotz aller Fortschrittlichkeit kann man auf »Watch The Ants« immer noch eine klare HipHop-Positionierung erkennen, die die zwar teils überladenen, jedoch spannenden Klanglandschaften Whites zugänglich macht.
Homeboy Sandman
White Sands EP
Stones Throw