Dieses Album hätte ganz großer Mist werden können. Die Vorankündigung, dass es auf »Elements Of Light« eben um Licht geht, das Pantha Du Prince und The Bell Laboratory in einen Sound übertragen und sich die Glocke als zusätzliches Motiv gesucht haben, ließ vom Papier her an schlimmste Kunsthochschulmusik denken. Doch weder Pantha Du Prince noch die Mitstreiter, die er sich für dieses Projekt holte, begehen diesen Fehler, ihre Noten nur fürs Hirn zu produzieren. Angelegt wie ein großer langer Track bietet »Elements Of Light« eine Mischung aus Ambient und Minimal, in der die ruhigen Momente dominieren. Rhythmen ziehen vorbei wie Wolken, die an den Melodien vorbeistreifen. »Particle« würde sicher auch auf der Tanzfläche funktionieren, doch unterm Schutz der Kopfhörer dringen die Klänge durch den ganzen Körper. Einzelne Beats funkeln immer wieder auf wie in »Spectral Split« und durch die hellen Töne der Glocken bekommt diese Platte einen ganz besonderen Sound, der ziemlich einmalig ist. Die Dramaturgie und das Arrangement, das »Es schneit« auf Pantha Du Prince‘ letzter Platte hatte, findet sich in keinem Moment, dafür liegt in der Thematik des Albums zu wenig Stoff für solche Höhen. »Elements Of Light« bleibt eher eine geerdete Sache, die nach bestimmten Schemata abläuft, die an die Natur gekoppelt sind. Damit liegt diese Platte fernab von Kunsthalle und Club. Dafür haben die Künstler die Glocke auch zu sehr entmystifiziert. Kein überschwängliches Pathos klingt da mehr drin. Sondern in jeden Moment einfach nur die erhellende Schönheit des Klangs.
Elements Of Light