Review

P.T. House

Big World

Afrosynth • 1991

Von den frühen Neunzigern war in letzter Zeit wieder viel zu hören. Als Reissue oder gegenwärtige Aneignung, wobei der Fokus in der Regel auf angelsächsischen beziehungsweise europäischen Produktionen liegt, siehe Trance-Revival. Afrikanische Länder kommen bei dieser Rückschau, wenngleich in geringerem Umfang, auch wieder in den Blick, Südafrika etwa mit seiner Bubblegum-Tradition. Von dort stammt das Projekt P.T. House, dessen Debütalbum »Big World« von 1991 jetzt zum ersten Mal wiederveröffentlicht wird. Hier kann man hören, was damals vor Kwaito und den Folgen so in den Clubs gespielt wurde. Viele Elemente kommen einem vertraut vor, Hip House wurde bei Nelson Phetole Mohale, dem Kopf von P.T. House, und seinem Produzenten Danny Bridgens jedenfalls sehr groß geschrieben, Bomb the Bass und C + C Music Factory lassen grüßen. Und das war ja nie eine schlechte Sache, ist bloß im mittlerweile etwas zum Einerlei geratenen Eurodance-Nachbeben vielleicht etwas untergegangen. Bei P.T. House kommt man um solche nostalgischen Regungen kaum herum, es sei denn, man ist komplett ohne all diese Dinge aufgewachsen. Dann kann man eventuell sogar eine ganze Welt noch einmal für sich entdecken, von einem ziemlich südlichen Punkt dieses Planeten aus. So oder so eine schöne Sache.