Da sage noch einer, bei Drone sei doch immer alles irgendwie gleich. Stimmt vielleicht sogar ein bisschen, ist aber genau genommen Quatsch. Die Vielfalt und den Möglichkeitsspielraum von Drone erkundet der Australier Oren Ambarchi schon seit einer Weile. Und kommt immer wieder zu leicht anderen Ergebnissen. Auf »Hubris«, seinem jüngsten Beitrag, hat er, ähnlich wie auf »Quixotism« vom Vorjahr, eine Reihe von Mitstreitern dabei, den Komponisten Konrad Sprenger etwa an der »excited guitar« mit ihren frei flottierenden Obertönen nach dem Vorbild des Komponisten Arnold Dreyblatt. Oder den Klangtüftler Jim O’Rourke den Strukturenspalter Mark Fell Avantgarde-Ikone Arto Lindsay und Techno-Innovator Ricardo Villalobos Also ein durchaus heterogenes Team, bei dem jeder Einzelne seinen Beitrag jedoch höchst diszipliniert dem Fluss der Stücke unterordnet. Das erinnert im ersten Teil ein wenig an Jon Hassells tribalistische Ethno-Fusion mit ihren sanft mäandernden Melodien, im Schlussteil baut sich mit konstanter Steigerung ein minimalistischer Funk-Freak-Out über rhythmischen Mikrogrooves auf. Dynamik, die aus der Variation von Wiederholungen und dem steten Umkreisen der gleichen Töne entsteht. Am Ende reißt die Musik einfach ab, kein Ausklingenlassen, kein Nachhall. Konsequent.
Hubris