In der afrikanischen Musikszene ist die Band aus Benin seit Jahrzehnten eine Ikone – auch wenn erst kürzlich das erste Album seit stolzen 20 Jahren erschien. Hierzulande ist der Bekanntheitsgrad freilich ein geringerer, was allerdings hoffentlich die Wiederveröffentlichung des allerersten Albums von 1973 ändern wird. Das Label Analog Africa hätte sich auch schwerlich ein passenderes Album zum Start ihrer Limited Dance Edition aussuchen können, denn die vier hier versammelten Jams sind hypnotisch, psychedelisch – und natürlich tanzbar. Aus den traditionellen Vodoun-Rhythmen entwickelte das Orchester, allen voran Mastermind Vincent Ahehehinnou, einen schon damals beinahe globalisierten Stilmix. Der zu dieser Zeit auf dem gesamten Kontinent aufkommende Afrobeat wird zusammen mit westlichen Einflüssen aus Funk, Soul und Latin zu ihrem ganz eigenen Sound vereint. Dieses sehr organische, trotzdem klar in der afrikanischen Musik verwurzelte Klangbild ist jedoch nicht (wie bei einigen ähnlichen Veröffentlichungen) so fremd für westlich sozialisierte Ohren, als dass man sich als Hörer vor lauter Exotik ausgeschlossen fühlt. Nein, dieser Sound hat etwas Verbindendes – sowohl auf der musikalischen als auch auf der zwischenmenschlichen Ebene.
Orchestre Poly-Rythmo