»Let the rhythms take you to the truth« – hier findet sich die Wahrheit nicht kraft des besseren Arguments, sondern durch den richtigen Beat. Was ließe sich dagegen schon einwenden? Im Titelsong von »African Rhytms« mit diesem unmittelbar wiedererkannbaren Refrain stimmt eben alles. Dass man diese Nummer noch nicht gehört hat, selbst wenn einem der Bandname wenig sagen sollte, ist dabei einigermaßen unwahrscheinlich. Oneness of Juju, wie sie sich nennen, können einen mit ihrem afrobeatinformierten Funk übrigens einigermaßen souverän ins Rätseln bringen über den Kontinent, von dem sie eigentlich kommen. In diesem Fall sind es die USA, Virginia, um genau zu sein. Neben dem Afrobeat-Einfluss kommt eine gründliche Jazz-Sozialisation hinzu, was sich unter anderem in wunderbar spirituellen Arrangements niederschlägt. 1975 erschienen, war das erste Album von Oneness of Juju die auch unter der Bezeichnung Plunky & Oneness of Juju firmierten (nach ihrem Gründer James »Plunky« Branch), zunächst kein Hit, wurde erst auf dem Umweg über London bekannt. Ein unmittelbar überzeugendes Beispiel, dafür, dass bei Afrobeat die Einflussrichtung nicht allein von den USA nach Afrika wies, sondern eben auch in umgekehrter Richtung. Und dass das mit der Authentizität eben auch damals schon nicht mehr so wichtig war. Quod erat demonstrandum.
African Rhytms