»throb, shiver, arrow of time« von Oliver Coates ist wie eine Abkehr von Genregrenzen. Coates, seines Zeichens Cellist und Komponist, setzt sein Cello wie einen elektronischen Impulsgeber ein. Oder wie einen atmenden Organismus. Der Sound ist roh, verwaschen und punktgenau zugleich – als würde ein Synthesizer und ein klassisches Instrument in einem einzigen, vibrierenden Körper verschmelzen. Die Musik bewegt sich zwischen harmonischen Patterns und merkwürdig verzerrten Klangtexturen, die spürbar unter der Haut kribbeln.
Das Album zieht sich nie in eine bequeme Routine zurück; stattdessen schwankt es zwischen ruhigen Passagen und rhythmisch dichten, pulsierenden Momenten. Coates jongliert hier mit den Erwartungen – mal schiebt er das Cello in den Vordergrund, mal lässt er es fast unter elektronischen Effekten verschwinden. Das auf RVNG Intl. erschienene Album lädt nicht ein, es verführt auch nicht – es fordert heraus. Wer sich darauf einlässt, bekommt ein ungeschöntes Klangexperiment, das an keiner Stelle gefällig sein will. Coates gelingt es, klassische und elektronische Elemente nicht einfach zu kombinieren, sondern neu zusammenzudenken – ein Album, das nicht glatt und perfekt klingt, sondern lebendig und wild.
Throb, Shiver, Arrow Of Time