Vor zwei Jahren stellte sich der britische Cellist und Komponist Oliver Coates noch vor, wie man im Club Shelley’s auf dem Planeten Zenn-La tanzen würde, wenn es diesen denn gäbe. Auf der Tanzfläche dort lebte der Geist von Arthur Russell in abgewandelter Form weiter, kombinierte Coates doch sein Instrument mit Drumcomputer und weiterem elektronischen Gerät zu einer etwas eigenwilligen Form der Clubmusik. Jetzt hält er hingegen inne, lässt den Beat weg, und die Elektronik dient mittlerweile dazu, seine Celloklänge synthetisch ins Schwebend-Schabende zu mutieren. Harsch und ätherisch zugleich wirkt das, in ruhigem Tempo, das oft von innerer Unruhe durchzogen ist, so als riefen die Verfremdungen Spannungen hervor, die die Töne selbst zu zerreißen drohen. Zwischendurch darf man kurz durchatmen, bevor die klaustrophobische Dichte sogleich wieder die luftigen Räume füllt, die Coates in diesen Kosmos aus Häuten und Schleim hineingesetzt hat. Und der kennt eine ganze Reihe von Differenzen und Nuancen, Oliver Coates probiert stets neue Obertonkonstellationen zwischen Drone und Spektralsprühen. Am Ende kommt eine Stimme hinzu, deren Worte so beruhigend wie irritierend sind. Es knirscht gewaltig hier, das tut es andernorts allerdings auch.
Skins N Slime