Die bereits seit 1998 zusammen musizierende Band aus Nashville, Tennessee fiedelt sich gewohnt gutgelaunt auch durch ihr mittlerweile neuntes Album. Ihre Version von amerikanischem Folk und Country, Bluegrass und Americana klingt nach Mumford & Sons oder Avett Brothers, nur in einem traditionelleren Instrumental-Korsett. Fiedel, Banjo, Harmonika, Pedal Steel und Harmoniegesang werden zwar mit einer punkigen Energie eingesetzt, Ausdruck und Songwriting bleiben jedoch immer klassischen Mustern treu. Obwohl Frontmann Ketch Secor seine Einflüsse mit Banjo-Spieler John Hartford über Guns N’Roses und Nirvana bis natürlich immer wieder Dylan, Dylan und nochmals Dylan benennt, ist von Grunge und Rock recht wenig zu hören. Nach »Wagon Wheel« ist nun mit »Sweet Amarillo« eine erneute Bob Dylan-Kollaboration zu hören, eines der Highlights von »Remedy«. Grundsätzlich stellt sich aber doch die Frage, für was dieses poppig aufgehübschte Revival weißer, amerikanischer Musiktradition ein Symbol oder Zeichen sein soll. Ist dieses back to the roots am Ende auch nur ein früher war alles besser? Aufmüpfige Kommentare auf die Gegenwart findet man, anders als bei entfernt verwandten Alt-Country-Bands wie etwa Freakwater, hier jedenfalls an keiner Stelle.
Bonnie ›Prince‹ Billy
Keeping Secrets Will Destroy
Domino