Mit Finnen assoziiert man gern trocken Versponnenes. Oder Albernes. Siehe Jimi Tenor oder, je nach Interessenlage, M. A. Numminen. Der Multiinstrumentalist Antti Vauhkonen ein Landsmann der beiden, interessiert sich für Spiritual Jazz, mit starker Neigung zum Folk. Vor allem aber muss man das bei ihm mit dem Multiinstrumentalisten ernst nehmen. In den vier Nummern seiner jüngsten EP als Oiro Pena, schlicht »2« betitelt, spielt er selbst je zwischen drei und acht Instrumenten, etwa Flöte, Saxophon, Perkussion, Bass, Balalaika, Melodica, Ektare, Stimme. Zur Seite stehen ihm der Pianist Joona Hulmi und der Bassist, Perkussionist und Gitarrist Keijo Koskenharju. Besonders Hulmis Einsatz im abschließenden Stück »Love & Marriage« trägt stark dazu bei, dass Oiro Pena hier wie eine Sun Ra-Tribut-Band klingt bzw. klingen. Als Studioaufnahme klappt das alles wunderbar, doch fragt man sich ein wenig, wie Vauhkonen, der auch im Jazzrock-Sextett Soft Power mitspielt, so ein Programm eigentlich auf die Bühne bringen will, ohne kräftige Unterstützung von weiteren Kollegen in Anspruch zu nehmen. So haben wir immerhin eine schön verspulte halbvirtuelle Jazzband auf 10 Zoll. Das mit den Konzerten ist derzeit ja ohnehin schwierig.
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