Review Dance

Octo Octa

Dreams Of A Dancefloor

T4T LUV NRG • 2023

Mit Anbruch der Pandemie schraubte Maya Bouldry-Morrison ihre vormals so beachtliche Veröffentlichungsfrequenz etwas herunter: Mit Ausnahme einer EP aus dem Jahr 2021 erschien seit dem ersten Lockdown keine weiteren Solo-Veröffentlichungen der Mitbegründerin von T4T LUV NRG, die mittlerweile indes umso fleißiger als DJ um die Welt jettet. Dass der Club mehr als nur eine Arbeitsstätte ist, beweist »Dreams of a Dancefloor«, das wie auch die Musik einer Eris Drew in ihren besten Momenten nostalgisch aufgeladene Sounds und Rhythmen sehr gegenwärtig klingen lässt. Das mag an den thematischen Eckpfeilern liegen: Körperlichkeit, Intimität, Sex. »Late Night Love« nutzt einen klassischen Deep-House-Groove und Trance-Melodien, um das Ganze tantrisch-genüsslich in die Länge zu ziehen. Wunderbar slow und sinnlich. »Let Yourself Go!« erschreckt danach fast in seiner Hippeligkeit – zischende Hi-Hats und ratternde Breaks bilden das Fundament für allerlei schnappatmende Klänge. Da wirken wohlige Waber-Klangflächen eher deplatziert. »Come Here, Let’s Commune« erinnert in seinem gleichermaßen konkreten wie abstrakten Umgang mit den ästhetischen Codes von Deep House an die Kollaborationen zwischen DJ Sprinkles und Mark Fell, zielt dabei aber fraglos viel mehr auf den Dancefloor oder gar das Bett ab als die Musik der beiden Braniacs. Es ist Musik, die gefühlt werden muss.