Bloß nicht festlegen: Hinter Nuke Watch stecken Aaron Anderson und Chris Hontos aus New York, die mit ihrem Projekt vor allem eines wollen: Grenzen sprengen. In den Köpfen und in den Genres. Dafür haben sie sich für »Pepper’s Ghost« etliche Gastmusiker eingeladen. Herausgekommen ist ein Album zwischen Jazz, Experimental, Synthiepop, Dancehall, Noise und Straßenmusik. Die Platte klingt wie ein Gehirn mit gestörtem Assoziationszwang, alles verbindet sich ständig neu, hier eine Melodie, da ein Beat, verbinden, verbinden, verbinden. Was aber nie zu einem unhörbaren Sound führt.
Ein Stück wie »Dog, as a devil deified, lived as a god« mag anstrengend sein, aber hinter all den schiefen Tönen und verschobenen Harmonien steckt etwas, das tiefer in dieses Album hineinzieht. Was auch immer du denkst, was es ist, es ist nicht das, was es ist, heißt es auf den Seiten von Nuke Watch. Und das stimmt. Aber zumindest nach zwei, drei Durchläufen erschließt sich viel mehr, lässt sich den Assoziationen und Ideen leichter folgen. Dass das nie in Überforderung endet, ist das große Talent von Nuke Watch. Wer über das gemäßigte Chaos des Seins nachsinnen mag, findet hier den passenden Soundtrack.
Pepper's Ghost